Bischof Urs Heiniger feiert mit Gläubigen in Mössingen-Talheim den Wochengottesdienst
Zu Beginn sprach der Bischof die Wichtigkeit des Geborgenseins in der Gemeinde und speziell im Gottesdienst an. Er verglich das "Leid" eines kleinen Kindes nach einem Sturz mit dem Gefühl der Glaubensgeschwister in den Nöten des Lebens. Beide erleben es als wohltuend, in seinem Schmerz verstanden und getröstet zu werden – das Kind auf dem Schoß der Mutter, der Gläubige, angesprochen vom Wort Gottes. Auch wenn der Schmerz selbst sich nicht ändert und auch eine geschlagene Wunde noch blutet, ist in gewisser Weise "alles wieder gut".
Dass die Erzeugung dieses Gefühls bei einem Gläubigen der Wunsch Gottes ist, zog sich durch den Gottesdienst. Der Bischof belegte das mit Ausführungen zum Bibelwort aus Markus 6, 34: "Jesus aber stieg aus und sah die große Menge und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an."
Das Schicksal der Menschen ging Jesus zu Herzen, aber er veränderte nicht das Schicksal, sondern eilte ihnen zu Hilfe, indem er Ihnen das Wort Gottes übermittelte, er stärkte sie durch die Predigt. Ihn jammerten die Kranken, teilweise heilte er sie. Diese Heilung von Krankheiten steht heute sinnbildlich für das Angebot Gottes, vom Leiden der Sündhaftigkeit zu befreien.
Schafe ohne Hirten sind hilflos und orientierungslos. Jesus will den Menschen auch heute noch Richtung und Unterstützung anbieten, indem er ihnen den Weg zum Heil weist.
Jesus jammert das Schicksal der Menschen. Jammert uns das Schicksal anderer auch noch?" fragte der Bischof. "Oder sagen wir "die sind doch selber schuld!" Weisen wir hin auf den Reichtum des Glaubens durch unseren Lebenswandel, oder resignieren wir vor dem zunehmenden Unglauben in unserer Zeit?"
Anschließend lud der Bischof mit ein paar einführenden Gedanken zum "Unser Vater" und zum Heiligen Abendmahl ein.
Der Gottesdienst klang mit einem Lied des Chores aus. Zu diesem Gottesdienst waren verschiedene Amts- und Funktionsträger aus anderen Gemeinden des Bezirks eingeladen worden.