Nach genau 3 Monaten fanden am 7. Juni 2020 erstmals wieder Präsenz-Gottesdienste im Kirchenbezirk Albstadt statt.
Auch in der Gemeinde Balingen gingen dem besonderen Ereignis umfangreiche Vorbereitungen voraus. Ein neu gebildetes Ordner-Team mit sechs Glaubensgeschwistern sorgte dafür, dass das von der Verwaltung der Gebietskirche Süddeutschland vorgegebene Infektionsschutzkonzept reibungslos umgesetzt werden konnte. Jeder Besucher erfuhr im Eingangsbereich die vorgeschriebene Hand-Desinfektion. In der Kirche galt Mindestabstand und Maskenpflicht; die Schutzmaske konnte am Sitzplatz abgelegt werden. Zuvor hatte der Vorsteher der Gemeinde das Team an zwei Abenden zusammengenommen, um die notwendige Einweisung in die unterschiedlichsten Aufgaben vorzunehmen.
Die Gemeindemitglieder wurden auf elektronischem Wege und über Telefonkontakte parallel „mitgenommen“. So konnten im 1. Präsenz-Gottesdienst immerhin 39 Gottesdienstbesucher gezählt werden; in die Telefon-Liveübertragung wählten sich zusätzlich 21 Haushalte ein. Der Auftaktgottesdienst fand noch ohne Feier des Heiligen Abendmahls statt, er dauerte deswegen auch nur 35 Minuten. Der Vorsteher legte dem Gottesdienst das Bibelwort aus 2. Korinther 13, 13 zugrunde. Zusammen mit einem Priester der Gemeinde, der einen zusätzlichen Predigtbeitrag leistete, verkündeten sie die Gnade, Liebe und Gemeinschaft Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Gottesdienst wurde mit Orgelvorträgen umrahmt.
Die Gemeinde sang das Eingangs- und das Bußlied nicht laut mit, nicht mal das dreifache Amen am Ende des Gottesdiensts; auch das Unser-Vater-Gebet wurde nur leise bzw. still mitgebetet. Zwischendurch sang eine aus Angola stammende Glaubensschwester unter Einhaltung des vorgegebenen Mindestabstands zu allen Anwesenden – aus dem Kirchenvorraum – zum Lob und Dank Gottes in ihrer Muttersprache unter Orgelbegleitung.
Dies bewegte die Herzen der Gottesdienstbesucher. Nachdem schließlich die Kirche in geordneter Weise von allen wieder verlassen worden war, machten sich die Ordner an ihre individuellen Aufgaben wie bspw. Desinfektion der Toilette und sämtlicher Flächen – angefangen bei der Altaroberseite mitsamt Mikrofon bishin zur fachmännischen Sitzplatzdesinfektion und aller weiteren Berührungsflächen wie Türklinken, Handläufe, Lichtschalter usw..
Die erneut erfahrene Gemeinschaft der Gläubigen überstrahlte bald das anfängliche „knisternde Befremden“ und die Besorgnis, wie es denn werden würde? Als auch die Ordner als Letzte das Lokal verließen, äußerten sie Erleichterung und frohe Zuversicht auf nachfolgende Präsenz-Gottesdienste.