Gottesdienst mit Bischof Heiniger in Tübingen
Bischof Urs Heiniger berichtete am 22. Januar 2023 vom Sonntag zuvor, als der Kirchenpräsident und Stammapostel Jean-Luc Schneider in Fellbach einen Gottesdienst gehalten hatte, der nicht übertragen worden war. Auch im Gottesdienst, den Bischof Heiniger in Tübingen leitete, war Grundlage die Briefanrede des Apostel Paulus an die Thessalonicher: "Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unsern Gebeten und denken ohne Unterlass vor Gott, unserm Vater, an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus" (1. Thessalonicher 1, 2+3).
Apostel Paulus musste die gerade gegründete Gemeinde Tessaloniki zu früh verlassen - umso dankbarer war er, hören zu dürfen, dass trotzdem eine segensreiche Entwicklung stattgefunden hatte. Ausgehend von dieser geschichtlichen Feststellung appellierte Bischof Heiniger an die Gemeinde, ebenfalls ihren Glauben, wie er in den Glaubensartikeln festgehalten ist, im Alltag zu praktizieren. Der Glaube an Jesus Christus und seine Auferstehung ist Grundlage für unseren Glauben an die Auferstehung zum ewigen Leben. Diesen Glauben im Alltag anzuwenden brauche Zufuhr von Leben aus dem Gottesdienst. "Das Wort Gottes ist wichtiger als alles, was man als Mensch wahrnehmen kann", wiederholte er einen Ausspruch des Stammapostels aus dem Gottesdienst vom 15. Januar. So könnten Werke des Glaubens entstehen.
"Liebe ist die Bezeichnung der Gemeinschaft der Beziehung zwischen Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist." in diese Gemeinschaft will uns Gott aufnehmen. Damit muss die "Arbeit der Liebe" darin bestehen, alles zu vermeiden, was uns hindern könnte, diese Gemeinschaft zu haben. Der Vergleich mit einem Liebespaar liegt nahe. Wenn man weiß, was der Partner nicht mag, wird man - wenn man ihn aufrichtig liebt - versuchen, das zu vermeiden, erläuterte der Bischof.
Die "Geduld in der Hoffnung" zeige sich, wenn man trotz widriger Umstände nicht nachlasse in der Hoffnung auf die Erfüllung der Verheißung des Gottessohnes, wiederzukommen und die Seinen zu sich zu nehmen.
Das alles sei Aufwand, koste Kraft. Da könne und dürfe man auch müde werden. Neue Kräfte kämen aus dem Heiligen Abendmahl, sagte Bischof Heiniger.
Dieses Sakrament feierte er mit den Anwesenden und beendete danach den Gottesdienst mit Gebet und Schlusssegen.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Gemeindegesang, Orgel und Klavier. Zum Gottesdienst waren die Gemeinden Rottenburg und Ammerbuch-Pfäffingen eingelagen.