„Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken, so wie Gott von den seinen.“ So lautete das Bibelwort aus Hebräer 4, 9.10, mit dem Apostel Martin Schnaufer am 11.03.2015 den Gemeinden Nehren und Dußlingen diente.
Es war ein großer Festtag für die beiden Gemeinden – den Apostel und den Bischof gleichzeitig im doch recht kleinen Kreis erleben zu können, ist sicherlich ein nahezu einmaliges Ereignis gewesen.
Zu Beginn seiner Predigt ging der Apostel spontan auf das Lüften des Gottesdienstraumes während des Liedvortrags der Sänger ein. Es sei immer wieder notwendig, frische Luft hineinzulassen. Dies gelte auch für den Glauben – die frische Luft ist hier das zeitgemäße Wirken des Heiligen Geistes und so manche Impulse aus dem Evangelium des Herrn. Beides kann frischen Wind in das Glaubensleben bringen.
Die Ruhe, von dem in dem Bibelwort die Rede ist, bezieht sich auf den siebten Schöpfungstag. Die Menschen waren in vollkommener Gemeinschaft mit Gott. Alles entsprach seinem Willen. Und Gott ruhte von seinen Werken, denn es war alles sehr gut. „Genau diese Situation will Gott wieder herstellen.“ Das sei das Ziel des Heilsplans, der mit der neuen Schöpfung abschließt.
„Wir leben heute in einer besonderen Gnadenzeit, wo der liebe Gott uns ein Gnadenangebot macht: Du brauchst nicht auf die neue Schöpfung zu warten, du kannst schon früher in die Gemeinschaft Gottes kommen“, war einer der ersten Gedanken des Apostels. Dafür gilt es etwas zu tun, denn Gnade sei keine unbegrenzte Güte, sondern ein befristetes Angebot.
„Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht”, zitierte der Apostel aus Hebräer 3,15. „Deshalb lasst uns heute auf die Stimme Gottes hören und richtig reagieren. Laßt uns heute das machen, was Gott von uns erwartet.“
Ein paar wichtige Punkte:
„Dass wir heute in dieser Welt nach dem Evangelium leben.“
„Dass wir heute für den Nächsten da sind – auch wenn wir uns manchmal wundern könnten, wen uns Gott da als Nächsten in den Weg stellt.
„Dass wir uns an der Lehre ausrichten, die heute gegeben wird: Der Heilige Geist widerspricht sich nicht, er setzt aber immer wieder neue Akzente. Mal steht der Glaube an die unmittelbar bevorstehende Wiederkunft des Herrn im Vordergrund, dann das Überwinden oder der Kampf gegen die Sünde. Heute heißt es, dass es auf die Liebe zu Gott, die Liebe zum Nächsten ankommt. Zeitgemäße Impulse durch die Wirksamkeit Heiligen Geistes. Kein Widerspruch sondern zeitgemäße Schwerpunkte.“
Auf das Heute kommt es an. „Wer sich nach dem Willen Gottes orientiert und sich immer wieder nach der Gemeinschaft mit Gott sehnt, der kann auch sein volles Vertrauen auf die Gnade werfen.“ Und der Apostel bekräftigte: „Lasst uns dessen bewusst sein: Es kommt auf das Heute an!“
Es kommt heute darauf an, sich vorzubereiten auf den Tag der Wiederkunft Christi. Die Variante „wenn ich nicht dabei bin, hab ich ja noch das tausendjährige Friedensreich Zeit mich zu bewähren“, sei eine gefährliche und nur scheinbare Ruhe, so der Apostel in seinem Dienen.
Zur weiteren Wortverkündigung bat der Apostel Bischof Kaltschmitt an den Altar. Nach seinem Dienen feierte der Apostel mit der Gemeinde das Heilige Abendmahl.