Am Karfreitag, den 25. März 2016 besuchte Bischof Georg Kaltschmitt die Gemeinde Balingen.
Er legte seiner Predigt das Bibelwort Matthäus 27,27-29 zugrunde: Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich in das Prätorium und sammelten die ganze Abteilung um ihn. Und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Knie vor ihm und verspotteten ihn und sprachen: Gegrüßt seist du, der Juden König!
Der Bischof ging in seiner Predigt auf den Leidensweg Jesu ein, weil uns der Karfreitag stets an sein Leiden und Sterben erinnert. Er betonte, welch qualvoller Tod eine Kreuzigung ist! Der Mensch stirbt nicht rasch, sondern der Tod erstreckt sich über mehrere Stunden.
Bischof Kaltschmitt hob hervor, dass Jesus diesen Tod freiwillig auf sich nahm. Kein Mensch ist in der Lage, für seine Sünden selbst zu bezahlen. Auch noch so viel Geld würde nie ausreichen, uns von einer einzigen Sünde freikaufen zu können! Dies war Jesus bewusst und so bezahlte er für die Sünden aller Menschen. Jesus als der ins menschliche Dasein gekommener Teil der Gottheit wusste um die menschlichen Schwachheiten!
Der Tod sei ja die Folge der Sünde, führte Georg Kaltschmitt aus. Weil aber Jesus nie gesündigt hat, hätte er auch nie sterben müssen. Er tat es dennoch aus Liebe zu den Menschen! Jesus liebt die Menschen und möchte alle, die an ihn glauben, zu sich ziehen. Seine Liebe ist so groß, dass er auch über den Spott hinwegblicken konnte, der ihm am Karfreitag entgegengebracht wurde. -
Als Menschen kennen wir alle Spott. Daher können wir in etwa nachvollziehen, wie sich Jesus gefühlt haben muss, als die Soldaten des Statthalters ihren Spott mit ihm trieben und ihn mit einem Purpurmantel und mit der Dornenkrone als König kleideten und verhöhnten. Jesus war und ist der König aller Könige, der von den Propheten lange vor seiner Zeit angekündigt wurde. Der Spott der Soldaten sollte zwar Jesus erniedrigen, in Wirklichkeit aber wurde er durch den Mund unwissender Kriegsknechte als >der< König, der er wirklich war, erhöht.
Dies zeigt, wie nahe die Erniedrigung Jesu und seine Erhöhung beieinander lagen. Der Bischof übertrug diesen Aspekt auf unser Glaubensleben: Selbst wenn unser Streben, nach Gottes Willen zu handeln, da und dort vielleicht Spott mit sich bringen könnte, wird es uns dennoch zur Erhöhung durch Gott verhelfen können.
Obwohl am Karfreitag Christi Leiden im Vordergrund stand, gab es mehrere Gründe zur besonderen Freude für die Balinger Kirchengemeinde: Der Bischof entsprach dem Wunsch eines Gläubigen um Aufnahme in die Gemeinde. Die Neuapostolische Kirche versteht die Aufnahme als eine Vorstufe zur Mitgliedschaft.
Außerdem informierte der Bischof die Gemeinde über die Beendigung der Beurlaubung eines Priesters. Er wünschte ihm in seiner weiteren Arbeit Gottes reichen Segen.
Mit dem Ausblick auf das Osterfest verwies der Bischof auf den Sieg und die Auferstehung Jesu und damit auf Gottes Macht und unendliche Liebe gegenüber allen Menschen. Dies mögen die Gläubigen im Herzen tragen.