Gott sei Dank!
Das Bibelwort zum Gottesdienst am 4. Oktober 2023 in Tübingen las Apostel Martin Schnaufer aus 1. Korinther 15,47: "Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! "
Der Chor setzte einen ersten Schwerpunkt dieses Gottesdienstes durch den Vortrag des Liedes "Herr, mein Gott" (J.H. Lützel, CM203), in dem der Textdichter einerseits Gott begeistert lobt, ihn bewundert und verehrt. Andererseits höre man heraus, dass auch er Erfahrungen machen musste, die diese Begeisterung auf das bloße Vertrauen schmelzen ließen, dass Gott es recht macht, auch wenn man ihn nicht mehr verstehen kann. So gehe es doch jedem Gläubigen, drückte der Apostel seine Vermutung aus. Auch wir erleben Höhen und Tiefen in unserem Glauben, manchmal bleibt auch uns nur das Vertrauen auf Gott.
Das war das Stichwort für einen kurzen Rückblick auf den vorherigen Sonntag, den Erntedanktag. Stammapostel Jean-Luc Schneider hatte einen Gottesdienst gehalten, der auch in Süddeutschland übertragen worden war. Auch er hatte um Gottvertrauen geworben, Vertrauen auf den Gott, der zugesagt hatte, dass nicht aufhören werde Aussaat und Ernte, Sommer und Winter, Tag und Nacht - so lange die Erde steht. Das sei übertragbar auf das Leben der Gläubigen in Gemeinde und Familie, führte der Apostel aus.
Er kam auf die Dankbarkeit zu sprechen: Dankbarkeit sei eine Frage der Einstellung, insbesondere dazu, was man als "normal" bezeichne. Wenn "normal" ist, dass es einem an nichts fehlt, wird man schnell unzufrieden oder gleichgültig. Ähnlich ist das Ergebnis, wenn man die eigenen Verhältnisse stets mit anderen vergleicht, denen es besser geht. Der Apostel regte an, sich des Reichtums bewusst zu sein, den man haben darf.
Ein Schlüsselsatz in diesem Gottesdienst lautete: "Unsere Dankbarkeit ist ein Gradmesser für unser Verhältnis zu Gott". Zur Dankbarkeit gäben aber nicht nur irdische Gaben Anlass, sondern mehr noch das Bewusstsein, dass Gott durch die Sendung seines Sohnes Möglichkeiten anbiete, die Menschen von sich aus nicht erreichen könnten. Möglichkeiten zum Siegen über ungute Wesenszüge, falsche Sehensweisen, Unversöhnlichkeit und Vorurteile. Letztlich bedeute der "Sieg", den Gott anbietet, ein ewiges Leben in seiner Umgebung.
Bischof Urs Heiniger war an diesem Abend ebenfalls in Tübingen und ergänzte die Ausführungen des Apostels durch einen Predigtbeitrag.
Apostel Schnaufer versetzte nach der Feier des Helligen Abendmahls Priester Walter Huber in den Ruhestand - etwas vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen. Priester Huber war über 44 Jahre ehrenamtlicher Seelsorger, davon ca. 35 Jahre als Gemeindevorsteher - zunächst in Tübingen Pfrondorf, zuletzt in Ammerbuch-Pfäffingen.
Als Nachfolger als Gemeindevorsteher in Ammerbuch-Pfäffingen wurde Bezirksevangelist Klaus Löwen beauftragt, der weiterhin auch stellvertretender Bezirksvorsteher im Bezirk Albstadt-Tübingen ist.
Weiterhin ordinierte der Apostel einen Diakon als Priester für die Gemeinde Tübingen.
Es dauerte noch recht lange, bis sich die Anwesenden - die Gemeinden Rottenburg, Ammerbuch-Pfäffingen und Dußlingen waren eingeladen gewesen - von dem scheidenden Vorsteher und dem neu ordinierten Priester verabschiedet hatten.