Bischof Urs Heiniger führt Gemeinden Mössingen und Mössingen-Talheim zusammen
Am 30. Juli versammelten sich die Mitglieder der beiden Nachbargemeinden Mössingen und Talheim zum Gottesdienst mit Bischof Heiniger. Auch Vorsteher aus dem ganzen Bezirk sowie Vorsteher im Ruhestand waren anwesend.
Für diesen letzten Gottesdienst in der Kirche in Talheim hatte der Bischof als Grundlage den Text aus Psalm 62, 9 ausgesucht: "Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus, Gott ist unsere Zuversicht."
Er gab zu, dass ihn eine gewisse Wehmut durchziehe, wenn er daran denke, dass nun eine Epoche ende, in der in knapp hundert Jahren Gottesdienste in Talheim stattgefunden hätten. Die jüngste Entwicklung der Gemeinde habe aber aufgezeigt, dass eine Zusammeführung mit Mössingen unumgänglich geworden war, wie das auch mit der Gemeinde anlässlich eines Gemeindeabends am 21. März 2023 besprochen worden war. Er wünschte den Gläubigen aus Talheim in der größeren Gemeinde Mössingen viel Freude und Wohlergehen, das Erleben, eine neue Heimat zu finden.
Eingehend auf das Bibelwort wies er auf die Notwendigkeit des Gebets hin. Er führte aus, dass jedem das direkte Gespräch, der Dialog mit Gott offenstehe, in dem er ihm alles sagen dürfe, was ihn bewege - eben "das Herz ausschütten", ohne Beschönigungen oder Ausflüchte, weil Gott ohnehin alles genau wisse. Dabei könne man erleben, wie man zu innerer Ruhe und Frieden komme und erleben dürfe, dass Gott jedem das gibt, was er für seine Seele braucht - auch wenn im Natürlichen mancher Wunsch trotzdem offenbleibt.
Den beiden Gemeinden wünschte der Bischof das Erleben, dass Gott in jeder Hinsicht ihre Zuversicht ist, wie es in dem Bibelwort heißt.
Gemeindevorsteher Priester Dieter Wiech wurde gebeten, nochmals einen Predigtbeitrag zu geben. Er fasste die Ausführungen des Bischofs zusammen und unterstrich manche Punkte nochmals.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls war es auch wieder Priester Wiech, der eine Kurzchronik verlas. Aus kleinsten Anfängen 1923 entstand eine Gemeinde, die sich in Privaträumen und dann Mitte des vergangenen Jahrhunderts in einer eigenen Kirche versammelte. Zeitweise wurde eine Zweiggemeinde in Öschingen bedient.
Bischof Heiniger dankte dem Vorsteher, der diese Aufgabe ehrenamtlich fast dreißig Jahre versehen hatte. Er entlastete ihn von der Aufgabe als Gemeindevorsteher und bestätigte ihn direkt danach zusammen mit einem Priester als Amtsträger für Mössingen. Ein Diakon von Talheim konnte krankheitshalber nicht anwesend sein, für ihn erfolgt diese Handlung später. Zusätzlich beauftragte Bischof Heiniger Priester Wiech als Stellvertreter von Pr. Buck, dem Gemeindevorsteher von Mössingen. Der Bischof dankte Priester Wiech, dass er damit der ausdrücklichen Bitte der Kirchenleitung nachkomme, mit dieser Aufgabe die Integration seiner bisherigen Gemeinde in Mössingen zu unterstützen.
Am Ende des Gottesdienstes wurde das Kirchengebäude von Bischof Heiniger entwidmet (profanisiert)
Beim Verlassen der Kirche gab es Blumen und Süßigkeiten für die "Neu-Mössinger" als Willkommenszeichen in Mössingen.