Apostel Martin Schnaufer am 23. August in Albstadt
Wo soll ich geh’n, wenn du mich nicht geleitest? War die Frage, die der Chor zu Beginn stellte. Gerichtet war die Frage an Gott. Apostel Schnaufer griff das auf und brachte den Wert der Gottesdienste damit in Zusammenhang. Gerade wochentags sei es besonders deutlich, wenn wir den ganzen Tag mit Irdischem befasst waren und uns dann im Gottesdienst auf das Wesentliche konzentrierten. Wohin wir gingen, sei durch die Begleitung Gottes immer wieder klar: Zu ihm zurück.
Er sprach über den Kontext des Bibelworts „Und die Erretteten vom Hause Juda und was übrig geblieben ist, werden von Neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen.“
Damals sollte dem Volk Gottes, Israel, bange gemacht werden vor Sanherib, dem König der Assyrer. Er hatte viele Völker unterworfen und machte sich lächerlich über deren vergebliches Hoffen auf ihre Götter. So würde es Israel auch gehen, ließ er ihnen prophezeien. Doch König Hiskia von Israel suchte Rat beim Propheten. Dort erfuhr er, dass Gott das Übel abwenden werde, was dann auch geschah.
Auch in unserer Zeit ist die Gefahr groß, uns an Gott zweifeln zu lassen. Die Konsequenz wäre, dass wir nur noch auf unseren natürlichen Vorteil bedacht wären, den wir dann auch mit unlauteren Mitteln zu erreichen versuchten. Auf von Gott Gesandte würde dann auch nicht mehr gehört werden.
Der Apostel riet dazu, ganz im Gegenteil sich Gott zuzuwenden, gerade in schwierigen Lebenssituationen. Gott vergesse keinen Menschen und schenke Kraft zur Beharrlichkeit.
Wurzeln verschaffen Stabilität und Nahrung. Verwurzelt sein verglich der Apostel mit dem Glauben, den er durch die 10 Glaubensartikel sehr konkret werden ließ. Ebenso sei die Liebe eine besonders kraftvolle Wurzel. Die Liebe, die Jesus auf die Erde kommen ließ und bei uns Gegenliebe und Dankbarkeit auslöse, lasse uns ihm treu bleiben.
Aus diesem Verwachsensein entstehe Frucht, zum Beispiel die Fähigkeit zu trösten, zu vergeben, zu helfen.
In diesem Gottesdienst wurde ein Mädchen getauft und empfing zusammen mit einem kleinen Jugend die Gabe Heiligen Geistes, ein Priester wurde in den Ruhestand verabschiedet. Die Feier des Heiligen Abendmahls komplettierte die drei Sakramente. Selten werden sie in einem Gottesdienst alle miteinander gespendet.