Bischof Jörg Vester aus dem Apostelbezirk Karlsruhe feierte am 29. März 2015 mit der Kirchengemeinde Balingen den Palmsonntags-Gottesdienst. Sein Tages-Bibelwort Matthäus 21,10 berichtet von Jesu Einzug in Jerusalem.
Die damalige Frage der Leute „Wer ist der?“ stand im Mittelpunkt der Predigt des Bischofs.
Eine Bibellesung zum Palmsonntags-Geschehen – vorgetragen von einem jugendlichen Glaubensbruder der Gemeinde – sowie mehrere Liedvorträge des Gemeindechors gingen der Predigt voraus und stimmten die Gottesdienst-Teilnehmer auf dieses Christliche Hochfest ein.
„Jesus wurde verkannt.“, so Bischof Vester. Dieser aus heutiger Sicht von gläubigen Christen gewiss bedauernswerte Umstand wiederfuhr Jesus allerdings oft. Er war Gott und Mensch und als Mensch schmerzte ihn diese erfahrene Ablehnung. Es steht uns allerdings überhaupt nicht zu, verständnislos „den Kopf zu schütteln“. Selbst engste Wegbegleiter Jesu - etwa sein Jünger Petrus – reagierten immer wieder sehr menschlich. Als Petrus Jesus verleugnete, hatte ihn einfach menschliche Angst erfasst. Die Tatsache, dass ihm Jesus anschließend keinen einzigen Vorwurf machte, belegt bereits eine der vielen Antworten auf die Frage „Wer ist der?“ – nämlich die personifizierte Gottesliebe. Gott selbst kam in Jesus zu den Menschen.
Als Jesu Jünger ihn einmal darum baten, er möge ihnen Gott „richtig“ zeigen, antworte Jesus, sie mögen einfach ihn ansehen! So wie sich Jesus allen Menschen zuwandte, so tut es auch Gott. Jesu Güte und Liebe – zeigt Gott in seinem Erbarmen! – Als dieselben Jünger einmal miteinander verhandelten, wer unter ihnen der Größte und Wichtigste sei, stellte Jesus ein Kind unter sie. „So sollt ihr werden und vertrauen!“ - „So, wie dieses Kind auf Mutter und Vater fixiert ist, sollt ihr zu Gott stehen!“ Der Bischof zeigte anhand dieser Beispiele den Gottesdienst-Besuchern, nicht eigene, menschliche Vorstellungen im Vordergrund zu haben. Gottes heutige Nähe zu den Menschen und seine Offenbarung in Form gottesdienstlicher Predigt darf nicht verkannt werden. Dann sehen und erkennen wir, dass Jesus durch seine Gesandten unter uns wirkt. So gibt sich Gott uns Menschen zu erkennen.
Der Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Albstadt, Bezirksältester Rainer Meyer sowie sein Stellvertreter, Bezirksevangelist Roland Martini, wurden von Bischof Vester um einen Predigtbeitrag gebeten.
Nachdem die ganze Gemeinde an der Feier des Heiligen Abendmahls teilgenommen hatte und der Bischof den Palmsonntags-Gottesdienst mit Schlussgebet und liturgischen Segenswünschen beendet hatte, setzte ein vom Klavier begleitetes Streichensemble und ein Gesangssolist den Schlusspunkt des Festgottesdienstes: „Gott ist da!“ (Chormappe Lied 344)